Muss man die Bibel zeitgemäß auslegen?

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Ein Gespräch über Fundamentalismus und Bibelkritik

A: „Simon, die Kirchen heute haben längst erkannt, dass man die Bibel historisch-kritisch verstehen muss, das heißt bei der Auslegung auch das geschichtliche Umfeld der Autoren und ihre menschliche Situation berücksichtigen muss, um dadurch herauszufiltern, was die Bibel uns heute noch sagen kann. Wir leben heute nicht mehr im Altertum und brauchen neue Antworten auf die Fragen unserer Zeit, denn sonst bleiben wir als Ewig-Gestrige in der Vergangenheit gefangen.“

S: „Das klingt für mich in etwa so, als würde man die Tauglichkeit des Grundgesetzes daran messen, in welcher sozialen und psychischen Verfassung dessen Väter waren. Aber was kümmert es die Eiche, wenn die Wildsau sich an ihr reibt? Die Bibel ist das lebendige und ewige Wort Gottes, durch welches Gott heute noch genauso aktuell zu den Glaubenden redet wie zu allen Zeiten. Sie bleibt aber den Unglaubenden und Treulosen verschlossen. Deshalb tüfteln sie verzweifelt an Möglichkeiten, wie man auch ohne Glauben noch einen Nutzen ziehen könnte aus der Heiligen Schrift, damit sie nicht ihren gutbezahlten Kirchenjob verlieren. Anstatt aber der Treue und Zuverlässigkeit des göttlich inspirierten Wortes zu vertrauen, verlassen sich die modernen Theologen lieber auf die Erkenntnisse atheistischer Archäologen und Religionswissenschaftler, die vom Satan benutzt werden, um den Menschen das Wort Gottes zu entreißen.“

A: „Damit unterstellst du aber allen Christen, die eine andere als deine fundamentalistische Art der Auslegung der Bibel bevorzugen, dass sie gar keine Christen seien. Tatsache ist aber, dass Ihr Fundamentalisten heute in der Minderheit seid, zumindest in Deutschland, und dass sich die moderne historisch-kritische Auslegung sich schon seit etwa hundert Jahren durchgesetzt hat.“

S: „In der Tat haben die Kirchen in Deutschland den riesigen „Fehler“ gemacht, dass sie versucht haben, die Heilige Schrift zu entmystifizieren, indem sie die Wunder der Bibel in Frage stellten und alle wissenschaftlich nicht überprüfbaren Geschichten der Bibel ins Reich der Mythen verbannt haben. Damit aber haben sie geistlich Selbstmord begangen, indem sie den Menschen die Erfahrung des Glaubens geraubt haben. Sie selbst haben keinen Zugang zum Glauben gefunden und hindern jetzt diejenigen, die einen Zugang suchen, indem sie erst mal alles Pikante in der Bibel relativieren und in Frage stellen. Das ist ungefähr so, wie wenn ich einem schönen Glas Bier zunächst den Alkohol und dann die Kohlensäure entziehe und es zum Schluss noch erhitze. Zurück bleibt eine ungenießbare Plörre, die keiner mehr trinken will. Der HErr Jesus sagt: ‚Ihr seid das Salz der Erde. Wenn aber das Salz seine Kraft verliert, womit soll man sie ihm wiedergeben? Es taugt zu nichts mehr, als weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden‘ (Matth. 5:13). Deshalb gehen der evangelischen und katholischen Kirche seit Jahren die Mitglieder verloren, während die Freikirchen und Sekten regen Zulauf haben.“

A: „Ich bin ehrlich gesagt heilfroh, dass die Glaubensfanatiker heute nicht mehr über die Welt herrschen wie zur Zeit des Mittelalters. Seit der Aufklärungsepoche im 18. Jh. genießen wir heute eine noch nie zuvor dagewesene Freiheit und Frieden. Dieser Friede wird heute jedoch bedroht durch die neuen Fundamentalisten, seien es die aus dem Islam oder dem Christentum. Fundamentalisten wie du wollen sich nicht aufklären lassen, sondern verführen die Menschen, Andersdenkende zu bekämpfen und sogar ihr Leben zu opfern für ihren Glauben. Deshalb sind Fundamentalisten wie ein Krebsgeschwür in jeder Gesellschaft, das es auszurotten gilt. Fundamentalisten sind die größte Gefahr für den Weltfrieden!“

S: „Na, das hast Du aber schön auswendig gelernt. Oder ist es nur nachgeplappert, nachdem Du ähnliche Hetzparolen schon viele Male zuvor in den Medien gehört hast? Der Mensch braucht ja immer ein Feindbild, und am besten eignet sich dafür das, was man am wenigsten kennt. Denn auf ein solches lassen sich auch gut und gerne alle einseitigen und falschen Vorstellungen projizieren, die man von dem Fremden hat. Es erinnert mich ein wenig an das berühmte Buch von George Orwell „1984“, in welchem er ein Bild der Zukunft entworfen hat von einer gleichgeschalteten Menschheit, die von einer „Gedankenpolizei“ überwacht wird, damit niemand aus der Reihe tritt. Einmal am Tag gibt es auf den Bildschirmen aller Fabriken den sog. „Zwei-Minuten-Hass“. Da wird also der von allen gehasste Abtrünnige Emmanuel Goldstein gezeigt, der Urverräter, der die Reinheit der Partei besudelt hat und dem alle Verbrechen und Sabotageakte angelastet werden. Obwohl man nichts von ihm wusste – nur dass er sich irgendwo versteckt im Untergrund aufhält, wurde er von der Allmachtspartei als größte Bedrohung dargestellt. Und wie auf Knopfdruck gerät das ganze Volk bei seinem Anblick in ein unkontrolliertes Wutgeschrei, einer Mischung aus Angst und Zorn. Die Gedankenpolizei kontrolliert dabei, ob auch wirklich alle bei dem Einklang mitmachen. Doch die Gruppenhysterie bewirkte, dass man unwillkürlich mitmachte und niemand sich dem Taumel aus Angst und Rachsucht entziehen konnte.“

A: „Dein Vergleich hinkt aber gewaltig! Unsere Demokratie ist so offen und liberal wie kaum eine andere Gesellschaft der Geschichte, und ausgerecht diese vergleichst Du mit einem Überwachungsstaat! Das ist doch alles verschwörungstheoretisches Geschwätz! In Wirklichkeit ist es doch genau anders herum, denn einen solchen Überwachungsstaat hätten wir ja erst gerade dann, wenn solche unfehlbaren Ideologen oder fundamentalistischen Religionsführer an der Macht wären wie z.B. im Iran. Dann nämlich gibt es wirklich nur noch EINE Wahrheit, die von niemandem angezweifelt werden darf. Kein Wunder, dass gerade arme und ungebildete Menschen empfänglich sind für alle diese Heilsversprechen.“

S: „Etwa solche wie Mohammed Atta und die anderen 09/11-Terroristen, die in Hamburg studierten?“

A: „Es gibt unter religiösen Menschen sicherlich auch welche, die studiert haben.“

S: „Ach, was Du nicht sagst! Es gibt sogar in Harvard Professoren, die an den biblischen Gott glauben, was doch eigentlich theoretisch gar nicht sein dürfte. Sicherlich – und da stimme ich Dir zu – gibt es in amerikanischen Universitäten mehr atheistische Professoren als im vergleichbarem Durchschnitt der Bevölkerung. Aber das sagt nichts über den Wert von Religion aus, sondern gibt nur bestenfalls Auskunft über die Glaubensfähigkeit gebildeter Menschen.“

A: „Trotzdem fällt auf, dass die meisten Terroristen der Welt religiös motiviert sind und dass Religionen besonders in armen und ungebildeten Ländern ihre Anhänger rekrutieren. Schlichte Gemüter suchen einfache Antworten für komplexe Fragen. Ein aufgeklärter Mensch hingegen geht solchen Rattenfängern nicht auf den Leim, weil er fähig ist, Heilversprechen immer wieder neu kritisch zu hinterfragen.“

S: „Auch die moderne, aufgeklärte Welt bietet durch ihr ‚Wikipedia‘-Wissen den Menschen ein trügerisches ‚Heilsversprechen‘, indem den Leuten suggeriert wird, dass sie allein durch ihr Daten-Wissen schon genug Erkenntnis erlangen würden, um ihr Leben zu meistern. Der einzige Unterschied zwischen Glauben und Wissen besteht für mich in dem Dünkel.“

A: „Du verzerrst die Tatsachen: Die Wissenschaft ist per se immer auch selbstkritisch und damit offen für Korrektur. Aber sie verspricht den Menschen kein besseres Leben, wie es die Religionen tun, sondern bietet ihnen nur die Möglichkeit, ihre Entscheidungen auf Grundlage von Faktenwissen zu treffen, anstatt auf fragwürdigen Hoffnungen auf ein besseres Leben nach dem Tod. Zudem schüchtert sie Menschen auch nicht ein durch die Androhung von ewigen Höllenstrafen, sondern beliefert sie mit prüfbaren Daten, um sich ein objektiveres Bild von der Wirklichkeit zu machen. Wenn du also hier von einem ‚Feindbild‘ sprichst, dann solltest du dich mal fragen, inwiefern du nicht selber gerade einen Popanz konstruierst, indem du der Wissenschaft eine Allmacht unterstellst, die sie nie für sich beansprucht hat.“

S: „Ich habe nicht behauptet, dass die Wissenschaft ihre Erkenntnisse nicht hinterfragen tut, sondern dass wir Menschen unsere Überzeugungen allgemein nicht hinterfragen wollen, egal ob religiös oder wissenschaftlich begründet, weil wir uns aufgrund unserer Eitelkeit ungerne in Frage stellen lassen wollen. Darin, und nur darin sehe ich keinen Unterschied zwischen Glauben und Wissen.
Es ist auch so eine typisch klischeehafte Unterstellung, dass religiöse Menschen ihren Glauben nicht hinterfragen würden. Selbst bei Fundamentalisten gibt es immer wieder mal Momente im Leben, in welchem sie Anfechtungen und Zweifel haben, auch wenn sie das nicht unbedingt immer zugeben würden.“

A: „Und das nenne ich Scheinheiligkeit! wenn man versucht, nach außen hin als etwas besseres erscheinen will als andere. Warum steht man nicht einfach zu seinen Schwächen?! Aber durch diese ständige Heuchelei werden junge Männer irgendwann zu Selbstmordattentätern, weil sie sich sagen: ‚Wenn ich es schon nicht durch mein Leben schaffe, Gott zu gefallen, dann doch wenigstens durch meinen Tod als Märtyrer!‘ Deshalb sehe ich religiösen Fanatismus als größte Gefahr für die Welt.“

S: „Du musst aber zugeben, dass es fundamentalistische Denkweisen in allen bestehenden Gruppen der Gesellschaft gibt, sogar bei den Atheisten, und dass das Bedürfnis nach Schutz und Bewahrung der eigenen Erkenntnis immer dazu führen kann, dass man den jeweils anders Denkenden als Gefahr sieht und ihn ausgrenzt. Der Andersdenkende wird dann durchweg der boshaftesten Absichten und der gemeinsten Irreführung beschuldigt. Hier sind eben die Guten und dort sind die Bösen, so einfach ist das.“

A: „Nein, so einfach ist es eben nicht! Der Unterschied besteht nämlich darin, ob ich eine objektive – d.h. wissenschaftlich haltbare – Weltsicht habe oder ob ich eine subjektive – d.h. von Mythen und Märchen geprägte – Weltsicht habe.“

S: „Und selbstverständlich identifizierst Du Dich mit Deinem Standpunkt in dieser Auseinandersetzung mit der objektiven Wirklichkeit. Das ist jedoch ein naiver Trugschluss! Denn auch Du nimmst wie jeder Mensch gutgläubig an, dass Deine Erkenntnis auch dem wirklichen Sachverhalt entspricht und hast keine Veranlassung daran zu zweifeln. Du glaubst, dass die Dinge an und für sich auch so sind, wie sie von Dir wahrgenommen werden. In Wirklichkeit hältst Du nur die von den Medien vertretenen Wertbilder für Dein eigenes seelisches Empfinden. Diese vorgegebenen Normen wurden in Dir zur ‚eigenen Überzeugung‘ in Deinem Bewusstsein und zum ‚Gewissen‘ gemacht, das absoluten und unbedingten Gehorsam fordert und keine kritische Hinterfragung und Relativierung duldet, genauso wie bei religiösen Fundamentalisten.“

A: „Ach Simon, – was du alles über mich zu wissen glaubst! Hör doch auf, dich hier als abgeklärten Welterklärer aufzuspielen! Mir ist schon klar, dass es gar keine absolute Objektivität gibt. Alle unsere Aussagen über die Welt sind immer irgendwie subjektiv.“

S: „Das ist doch mal eine gute Gesprächsgrundlage. Denn sich dies einzugestehen, ist sicherlich auch eine ‚Zumutung‘ und in gewissem Sinne ein ‚Opfer‘. Wenn man sich zurücknimmt auf seine eigene Subjektivität, schafft man einen ungeahnten Freiraum für den Gesprächspartner, dem es dann im Gegenzug auch eher möglich wird, seine Subjektivität ins Spiel zu bringen und damit einen ähnlichen Freiraum anzubieten.“

A: „Es gibt zwar keine absolute Objektivität, wohl aber eine relative. Diese gründet sich auf wissenschaftlich überprüfbare Fakten und nicht auf unbewiesene Glaubenssätze. Jeder kann natürlich immer noch glauben, was er will; aber man darf dabei auch nicht die Augen verschließen vor der Wirklichkeit. Wenn die Bibel also z.B. von Wundern oder von Totenauferstehung spricht, dann sind das Glaubensaussagen, aber keine Tatsachen.“

S: „Woher willst Du das wissen, dass diese Dinge keine Tatsachen sind? Warst Du etwa dabei?“

A: „Nein, natürlich nicht. Aber es gibt auch heute noch keine echten Wunder und Totenauferstehung. Alles geht mit rechten Dingen zu. Also warum sollte es damals anders gewesen sein?!“

S: „Ob es damals aber anders war als heute, kannst Du nicht wissen, sondern nur glauben. Also ist der Satz: ‚Es gab diese Wunder nicht‘, auch nur eine Glaubensaussage.“

A: „Das ist doch absurd! Dann könnte jemand genauso gut behaupten, dass es die sieben Zwerge und die böse Hexe einmal gab. Oder dass es eine fliegende Kaffeekanne gibt, die um die Erde kreist, oder das fliegende Spaghettimonster! Solange man die Existenz einer Sache nicht beweisen kann, muss man auch nicht notwendigerweise von dessen Existenz ausgehen.“

S: „Du kannst mit wissenschaftlichen Methoden nichts beweisen, was in der Vergangenheit geschehen ist. Du kannst aber geschichtliche Berichte glauben, solange Du keinen begründeten Anlass hast, sie anzweifeln zu müssen.“

A: „Diesen begründeten Anlass habe ich doch aber! Denn wenn so viele übernatürliche Ereignisse, wie sie in der Bibel beschrieben werden, in der Gegenwart noch nie passiert sind, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Geschichten erfunden sind, doch sehr, sehr hoch. Und zudem kommt noch, dass die damalige Zeit dafür bekannt war, dass man solche Wundergeschichten erfunden hat, ohne dass dies die religiöse Aussage irgendwie beschädigen würde, da es für das religiöse Leben unbedeutend ist, ob diese Geschichten tatsächlich passiert sind.“

S: „Auf solche geistigen Fehlkonstruktionen können auch nur die von Gott längst abgefallenen, unaufrichtigen und heuchlerischen Theologen von heute kommen! Für meinen Glauben ist es aber durchaus von Bedeutung, dass die Dinge auch tatsächlich passiert sind, denn sonst müsste ich ja auch an der Allmacht Gottes zweifeln. Angesichts der Schönheit und Weisheit der Schöpfung habe ich aber keinerlei Grund dazu.“

A: „Dein naiver Glaube sei dir ja belassen. Aber wenn sich heute ernsthafte Wissenschaftler mit der Bibel auseinandergesetzt haben, dann solltest du deren Erkenntnisse ernst nehmen und es als eine Herausforderung für deinen Glauben ansehen. Denn das sind echte Experten, während du nur ein Laie bist mit einer eher dilettantischen Herangehensweise an die Bibel.“

S: „Die Bibel selbst bezeugt, dass sie gar nicht für die Klugen der Welt geschrieben wurde, sondern gerade für einfache Leute, denen Gott aber einen großen Glauben geschenkt hat: ‚Das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, damit Er die Weisen zuschanden mache‘(1.Kor.1:27), denn Gott will nicht, dass sich irgendwer vor Ihm rühmen könne. Deshalb betete Jesus damals zu Seinem Vater: ‚Ich danke Dir, Gott, HErr des Himmels und der Erde, dass Du dies vor klugen und intelligenten Menschen verborgen hast und hast es stattdessen einfältigen Kindern geoffenbart! Ja, Vater, denn genauso war es wohlgefällig für Dich!‘ (Matth. 11:25-26). Die Bibel ist so geschrieben, dass sogar ein kleines Kind sie verstehen kann, weil es aufrichtig und ehrlich ist. ‚Gott hat den Menschen aufrichtig geschaffen, sie aber suchen immer wieder viele Konstruktionen‘ (Pred. 7:29).“

A: „Das ist wirklich der Gipfel an Unverschämtheit und Volksverdummung! Da wird den Einfältigen und Ahnungslosen auch noch weisgemacht, dass ihre Einfalt und Ahnungslosigkeit Gott wohlgefällig ist! Dann braucht man sich ja wirklich nicht mehr wundern, dass sie nichts mehr dazu lernen.“

S: „Wenn dies wirklich eine perfide List von machthungrigen Religionsführern wäre, dann hättest Du sicher recht. Aber gesetzt den Fall, dass Gott in Seiner Weisheit tatsächlich beschlossen hat, die dünkelhafte, jedoch begrenzte Erkenntnis des Menschen beschämen zu wollen, wäre es dann nicht allzu folgerichtig, dass Er sich gerade solche Menschen erwählt, die eher unbelesen und unverbildet sind, die also noch ein ganz natürliches Empfinden haben, um das Wort Gottes so anzunehmen im kindlichen Glauben wie es geschrieben steht?“

A: „Unverbildet!?! – wenn ich das schon höre! Als ob Bildung schädlich sein könnte! Dabei ist es doch gerade das Lesen von möglichst vielen Büchern, dass einem Menschen hilft, seinen engen Horizont zu erweitern. Wie soll denn ein Mensch, der in einer Sekte gefangen ist, je herausfinden, dass er im Irrtum ist, wenn er nie die Literatur liest, die sich kritisch mit dieser Sekte auseinandersetzt, sondern stattdessen – wenn überhaupt – nur die eigenen Schriften der Sekte liest, die ihn immer weiter einlullen?!“

S: „Liest denn etwa ein Atheist in der Bibel, um sich kritisch mit den Aussagen der Bibel auseinanderzusetzen? In Wirklichkeit lesen Atheisten doch auch am liebsten nur die Bücher ihrer
atheistischen Buchverlage. Denn es geht auch ihnen immer nur um Selbstbestätigung, aber nie um Selbstkritik. Die Verlage wollen einem die angestammte Sichtweise selbstverständlich nicht ausreden oder anzweifeln, sonst würden die Bücher ja nicht gekauft werden. Es geht immer nur darum, seinen Köcher mit neuen Argumenten zu füllen, um sie gegen die Gegner einzusetzen.“

A: „Ein Atheist ist aber frei; er kann lesen was er will. Ein Christ hingegen darf keine bibelkritische Literatur lesen, sondern ist gezwungen, nur die Bibel oder biblische Literatur zu lesen.“

S: „Falsch. Ein Christ wird genauso wenig zum Bibellesen gezwungen, wie ein Sportler dazu gezwungen wird, zu trainieren. Aber in beiden Disziplinen (=Jüngerschaften) gibt es einfach ein starkes Bedürfnis, durch regelmäßiges Trainieren zu wachsen.“

A: „Wenn ich aber in der Erkenntnis wachsen will, dann genügt es nicht, wenn ich nur ein einziges Buch wieder und wieder lese. Im Gegenteil: dies führt nur zu Verblödung und innerer Verbohrtheit. Bildung entsteht aber gerade im Diskurs, in der Kontroverse. Erst im Prüfen und Abwägen unterschiedlichster Argumente kann ein Mensch sich überhaupt erst eine eigene Meinung bilden. Erst durch den Widerspruch ist überhaupt erst Wissenschaft und Forschung entstanden. Ebenso in der Politik wurden Fehlentwicklungen erst durch das Zulassen und Hören von Kritik durch die Opposition aufgedeckt und beseitigt. Ohne Kritik gibt es keine Veränderung und damit auch kein Wachstum.“

S: „Grundsätzlich stimme ich Dir zu, sofern es zwischenmenschliche Beziehungen betrifft. Auch ich als Mensch kann mich nicht geistig entwickeln, wenn ich nicht mit meiner Umwelt interagiere und deren Kritik an mir ernst nehme. Die höchste Form der Kritik ist die Selbstkritik. Sie ist ein Zeugnis von innerer Reife und sollte daher auch immer eine Vorrangstellung haben vor der Kritik an anderen. Ironischerweise wird niemand freiwillig zugeben, dass er nicht selbstkritisch sei, obwohl er gerade dadurch beweist, dass er es NICHT ist.“

A: „Wenn du kritisches Hinterfragen befürwortest, warum klammerst du es dann in Bezug auf die Bibel aus?“

S: „Um diese Frage beantworten zu können, muss ich etwas ausholen und würde gerne mal ein Bild aus der Natur verwenden: Ursprünglich hat der Begriff ‚Kritik‘ seinen Ursprung im griechischen Wort für ‚Schneiden‘. Kritik ist sozusagen wie eine Schere, mit der man einen Baum beschneiden kann, damit er schöner aussieht und besser wächst. Kritik kann aber auch sehr zerstörerisch wirken, gleichsam einer empfindlichen Pflanze, die sich nach einem allzu drastischem Beschnitt nicht mehr erholt, sondern eingeht.

Kritik kann aber auch sinnlos sein, so wie wenn ich versuchen würde, mit einer Heckenschere einen viel zu dicken Ast abzuschneiden. Solche ‚Äste‘ sind wie Ansichten, die über Jahre gewachsen sind und sich durch stürmische Zeiten hinweg bewährt haben, und von denen sich niemand so ohne weiteres trennen möchte. Dazu bedarf es vielmehr des geduldigen und beharrlichen Einwirkens einer Säge, die durch das fortlaufende Hin und Her der scharfen Argumente sich immer tiefer gräbt in die Thematik bis zu dem Punkt, wo der Ast seine Stabilität verliert, d.h. ein für stabil geglaubter Standpunkt seine Haltbarkeit verliert.

Nun kann ja jeder in seinem Garten machen, was er will, ohne dass andere ein Recht hätten, sich einzumischen. Selbst wenn also jemand seinen Garten verwildern lässt, so dass er keinen schönen Anblick mehr bietet, ist das Privatsache. Wenn ich jedoch nur ein angestellter Gärtner bin und die Aufgabe habe, den Garten meines Chefs instandzuhalten, dann kann ich mit dem Garten nicht mehr machen, was ich will, denn sonst wird der Chef mich eines Tages ‚abschneiden‘, sprich: kündigen.
Die Bibel sagt, dass die Welt wie ein Garten ist, den Gott z.T. bepflanzt hat und über den Er Verwalter gesetzt hat. Eines Tages wird Gott Rechenschaft fordern von den Verwaltern. Und dort, wo sie Unkraut wachsen ließen, wird es ausgerissen, und wilde Bäume werden gefällt und verbrannt werden.

Und genauso sehe ich auch die Welt mit ihren unterschiedlichsten ‚Auswüchsen‘: Die Menschen können heute machen, was sie wollen – selbst die Bibel können sie kritisieren. Aber egal ob sie die Bibel verbrennen oder durch falsche Auslegungen unwirksam machen wollen – Das Wort Gottes bleibt dennoch in Ewigkeit bestehen und wird jene Menschen, die sich daran vergriffen haben, arg bestrafen. Ich selbst war auch mal so vermessen, die Heilige Schrift in Frage zu stellen, aber durch Gottes Gnade hat der Heilige Geist mir die Augen geöffnet, dass ich Gottes Wahrheit darin erkennen durfte.“

A: „Simon, ich glaube, dass du in einem System gefangen bist, dass in sich seine eigene Logik hat und deshalb von außen auch kaum angreifbar ist. Egal mit welchem Argument man dir kommen wird – du findest immer auch eine passende Stelle, wo du dieses zuordnen und dadurch entschärfen kannst, weil all diese Argumente in deinem System berücksichtigt werden.

Ich werde dir jetzt auch mal einen Vergleich anbieten, und zwar eine chinesische Fabel, die ich vor langer Zeit mal aufgeschnappt habe:

Es war einmal ein Künstler, der ein Bild gemalt hatte und lud danach all seine Freunde und Verwandten ein, um sich dieses Bild anzuschauen. Sie kamen alle und betrachten das Bild, während der Hausherr im Hintergrund blieb. Auf dem Bild war ein Tal mit Bergen herum zu sehen, und mitten im Bild befanden sich ein kleines Haus und ein Weg, der zum Haus führt. Die Besucher bewunderten das schöne Bild und fingen an, Fragen zu stellen. Als keine Antwort kam, drehten sie sich um und stellten fest, dass der Künstler verschwunden ist. Sie suchten ihn überall und schließlich fanden sie ihn: Sie fanden ihn in dem Bild ! Er stand auf dem Weg und ging auf das Haus zu. Dann wandte er sich ihnen zu, winkte ihnen noch einmal und ging dann in das Haus hinein. Seither wurde er nie wieder gesehen…

Der Mensch schafft sich also seine eigene Welt. Aber er ist sich unsicher, ob diese auch vor den kritischen Blicken seiner Umwelt bestehen kann. Wenn die anderen aber zufrieden sind, dann versenkt sich der Mensch in diese Welt, in der er leben will, und kommt nie wieder aus ihr heraus. Er schließt quasi seinen Frieden mit sich und seiner Umwelt, und er braucht seine alten Freunde dann nicht mehr.“

S: „Die Geschichte ist recht interessant, aber wenn Du sie auf mich beziehen willst, dann hinkt der Vergleich mindestens an drei wesentlichen Punkten: 1.) ich habe mir meinen Glauben nicht selbst entworfen, sondern ihn vorgefunden und angenommen. Und 2.) mache ich die Annahme dieses Glaubens nicht von der Zustimmung oder Ablehnung anderer Menschen abhängig. Und 3.) ziehe ich mich eben gerade nicht danach in mein Schneckenhäuschen zurück und kapsle mich von anderen ab, sondern im Gegenteil versuche ich, sie ebenfalls für meinen Glauben zu gewinnen.“

A: „Wenn du mich für deinen Glauben gewinnen willst, dann musst du dir schon die Mühe machen, auf bibelkritische Argumente einzugehen und sie nicht einfach mit dem Hinweis abzuwehren, dass Gott die Gebildeten der Welt ohnehin nicht erwählt hat und man deshalb auch gar nicht auf ihre Vorwürfe eingehen muss.“

S: „Das habe ich gar nicht behauptet. Dann nenne mir doch mal eines Deiner bibelkritischen Argumente.“

A: „Zum Beispiel das Problem mit der Überlieferung. Die Bibel berichtet ja von Ereignissen, die angeblich schon vor zwei- oder dreitausend passiert sein sollen. Damals gab es aber noch gar keine Bücher, denn das Schreiben wurde ja erst ca. 1000 v.u.Z. erfunden. Wie aber erklärst du dir dann, dass angeblich so komplexe Geschichten wie die aus dem 1.Buch Mose allein durch Erinnerung überliefert worden sein sollen? Man nimmt heute an, dass die Bücher des Pentateuchs erst im 8 Jh.v.u.Z. durch den jüdischen König Josia geschrieben wurden, der sie lt. Bibel angeblich erst beim Aufräumen im Tempel gefunden haben will.“

S: „Das ist Unfug. Das Lesen und Schreiben wurde schon 3000 Jahre v.Chr. in Mesopotamien erfunden, nämlich die Keilschrift, auch wenn sie nur wenige beherrschten. Moses wurde in Ägypten unterrichtet in aller damals vorherrschenden ‚Weisheit‘, also auch in der ägyptischen Sprache, den Hieroglyphen. Aber auch unter den Israeliten muss es viele andere gegeben haben, die lesen und schreiben konnten, weil sie sogar im Gesetz aufgefordert werden, Verträge und Dokumente schriftlich festzuhalten. Und die ganzen Psalmen, die David schrieb, soll sich angeblich irgendein unbekannter Schreiber erst im 8. Jh. alle ausgedacht haben? Das ist atheistisches Wunschdenken.“

A: „Nein! Es gibt noch andere Ungereimtheiten, die das 1.Buch Mose Lügen strafen: Angeblich ritten Abraham und seine Leute auf Kamelen. Diese wurden aber erst nach 1000 v.u.Z. domestiziert. Und dann heißt es, dass die Juden in 1.Mo.42 ihr Getreide mit Geld bezahlten. Die ersten Münzen wurden aber erst im 7.Jh. in Kleinasien erfunden.“

S.: „Deine Zahlen stimmen schon wieder nicht. Schon im 4. oder 3. Jahrtausend v.Chr. entstand das Hauskamel in Mittelasien und wurde danach als begehrtes Trag- und Reittier über weite Teile Asiens verbreitet. Und von Münzen steht auch nichts in der Bibel, sondern es heißt wörtlich ‚Silber‘, das als Tauschmittel zu festen Gewichtseinheiten in Ägypten Verwendung fand. Deine Zahlen hast Du aus jenem SPIEGEL-Artikel von 2002 über die Archäologen Finkelstein und Silbermann übernommen, hast sie aber nicht überprüft.“

A: „Weil ich auch keinen Anlass zum Zweifel hatte, denn die beiden sind seriöse Wissenschaftler, die einfach nur ihren Job gemacht haben. Aber ich werde deine Angaben jetzt noch einmal mit Google überprüfen.“

S: „Kein Mensch ist frei von eigenen Interessen und Voreingenommenheit, auch nicht sog. ‚seriöse Wissenschaftler‘, – was nicht selten zu fehlerhaften Forschungsergebnissen führt. Ein Beispiel: Wenn jemand unvoreingenommen diese Berichte in 1.Mose liest, würde er gar nicht auf die Idee kommen, dass diese Angaben falsch sein müssen. Solche Angaben fallen nicht einfach so ins Auge, sondern man entdeckt sie erst dann, wenn man zuvor gezielt nach ihnen gesucht hat. Diese Suche wiederum wird gewöhnlich erst durch eine vorgegebene Hypothese oder Theorie geleitet, z.B.: ‚Die Geschichten aus 1.Mose dürfen nicht stimmen, deshalb muss es irgendwo Hinweise geben, dass diese Geschichten erst über 1000 Jahre später aufgeschrieben wurden und daher mit größerer Wahrscheinlichkeit der Phantasie entspringen. Bestimmte Angaben werden der eigenen Hypothese entsprechend beachtet, während andere gar nicht erst ins Blickfeld gelangen. Dadurch steht der Wissenschaftler in Gefahr, der eigenen Theorie hinderliche Angaben auszuschließen oder zu übersehen.“

A: „Das mag ja sein, aber das gilt doch in erster Linie für bibelgläubige Wissenschaftler, die ihre Forschung nur zum Zwecke der Bestätigung biblischer Angaben betreiben und daher alles andere als objektiv und neutral sind. In ihrem Buch ‚Keine Posaunen vor Jericho‘ haben Finkelstein und Silbermann eindeutig nachgewiesen, dass es niemals einen Auszug Israels aus Ägypten gegeben haben kann, denn zur fraglichen Zeit um 1250 v.u.Z. regierte Pharao Ramses II als einer der bedeutendsten Herrscher des Alten Ägypten, der niemals zugelassen hätte, dass ihn ein kleines Nomadenvolk wie Israel einfach den Rücken kehrt. Das ist auch historisch in keiner einzigen Chronik erwähnt, und damit unbewiesen.“

S: „Ob es nun Ramses II war oder ein anderer Pharao, ist irrelevant; aber nach der biblischen Chronologie fand der Exodus möglicherweise um 1.450 v.Chr. statt, also schon 200 Jahre vorher. Andere Bibelkenner wie Roger Liebi datieren ihn sogar noch früher, nämlich im Jahr 1.606 v.Chr. also während des Mittleren Reiches in Ägypten. Zur damaligen Zeit, also ab Ende der 12. Dynastie, entstanden im Ostdelta und im gesamten Gebiet ‚Goschen‘, Siedlungen westsemitischer Halbnomaden, deren Stammesoberhäupter nicht nur sehr wohlhabend waren, sondern auch mehrfach zu höheren Positionen am ägyptischen Hof gelangten. Diese „asiatische“ Bevölkerung dehnte sich während der 13. Dynastie weiter aus, wurde aber – wie aus verschiedenen Quellen dieser Zeit hervorgeht – z. T. unterjocht. So berichtet ein Papyrus aus der Regierungszeit Königs Sobekhotep III. (1740 v. Chr.) von einer nicht geringen Anzahl von Sklaven in einem thebanischen Haushalt, mit sehr hebräisch klingenden Namen wie Menahem, Issachar, Asser und Schipra. Es wird vermutet, dass diese Gruppe von Westsemiten um 1650 v. Chr., am Ende der 13. Dynastie – als das Land von Epidemien und Anarchie heimgesucht wurde – Ägypten verlassen hat.“

A: „Schon klar! Und dann sind sie zu Fuß durch das Rote Meer marschiert und haben dann in glorreichen Schlachten die Festungen der Völker Kanaans erobert. Merkwürdigerweise haben die Archäologen bei ihren Ausgrabungen bis heute kaum Spuren von einem israelischen Königreich im Heiligen Land gefunden, so wie es in der Bibel über David und Salomo heißt. Die Historiker gehen heute von einer nachträglichen Beschönigung aus.“

S: „Es ist immer die Frage, wen man fragt. Vor kurzem hat ein Team um den Archäologen Jossef Garfinkel eine riesige Befestigungsanlage vor den Toren Jerusalems ausgegraben, in Khirbet Qeiyafa, und die darin gefundenen Tonscherben in althebräischer Schrift für die Zeit um 1000 v.Chr. datiert. Die Archäologen sind sich sicher, dass es sich um den Königspalast Davids handeln muss. Die Theorien von Finkelstein oder de Wette, dass es sich beim Alten Testament um eine Dokumenten-fälschung der Zions-Priester handelt, sind längst veraltet und mit den neuesten Funden nicht mehr haltbar.“

A: „Das höre ich zum ersten Mal. Die gängige Theorie geht davon aus, dass die Königreiche von David und Salomo frei erfunden sind, weil man weder in der zeitgenössischen Literatur jener Zeit noch bei Ausgrabungen Hinweise gefunden habe für ein israelisches Großreich, dem angeblich die arabischen Länder Tribut zollten. Man hat weder all das Gold gefunden, dass Salomo angehäuft haben soll, noch die ganzen Behausungen für seine angeblich 1000 Frauen. Bei dem, was man bis heute gefunden hat, muss man eher ein bedeutungsloses Duodezfürstentum annehmen.“

S: „Die Bibel berichtet, dass das Königreich Juda durch die Babylonische Eroberung dem Erdboden gleichgemacht wurde und alle Schätze geplündert wurden und als Beute nach Babylon gingen. Dennoch hat man bei Ausgrabungen in Megiddo und Hazor prunkvolle Bauten aus der Spätbronzezeit entdeckt mit Schätzen aus Elfenbein und Edelsteinen. In mesopotamischen Archiven wurden 10 Könige Israels direkt und chronologisch korrekt erwähnt. Und in anderen Quellen fand man 10 weitere Namen. Die altbekannten Thesen von Finkelstein, die alle paar Jahre wieder als sog. ‚Sensationsmeldung‘ aufgewärmt werden, wurden inzwischen alle längst widerlegt, z.B. durch den kanadischen Professor für Judaistik William G. Dever in seinem Buch ‚Was Archäologie uns über die Realität des antiken Israels sagen kann‘, das man im Internet kostenlos runterladen kann.“

A: „Über die Bewertung archäologischer Hinweise mögen sich die Gelehrten streiten. Aber es ist heute unbestritten, dass die Bibel erst Jahrhunderte später geschrieben wurde, und wie sollten sich die Schreiber noch an so viele Einzelheiten erinnern können!?“

S: „Die Israeliten wurden im Gesetz Mose von Gott dazu aufgefordert, jedes Ereignis ihren Kindern und Kindeskindern mitzuteilen, damit sie es nie vergessen würden. Ich wüsste nicht, warum ich also an dieser Methode der Überlieferung zweifeln sollte.“

A: „Und der sog. ‚Schöpfungsbericht‘- bzw. DIE Schöpfungsberichte, denn eigentlich sind es ja zwei – wer, bitte schön, sollte da als Zeuge daneben gestanden haben, um alles zu beobachten?“

S: „Der Schöpfungsbericht ist eine rückwärtsgerichtete Prophezeiung. Gott ließ den Schreiber in einer Vision erkennen, wie Er die Welt geschaffen hat, um es entsprechend aufzuschreiben.“

A: „Das heißt Adam und Eva soll es wirklich gegeben haben?“

S: „Warum nicht?“

A: „Weil es doch eindeutig eine Metapher ist! Die verbotene Frucht ist doch ein Symbol für die Sexualität. Adam und Eva hatten Sex miteinander, deswegen schämten sie sich danach.“

S: „Die Geschichte ist sicherlich AUCH eine Metapher, aber bestimmt nicht für Sexualität, denn diese hatte Gott ja selbst geschaffen und ihnen sogar geboten, als Er sprach: ‚Seid fruchtbar und mehret euch‘.“

A: „Aber es ist doch gar nicht erforderlich, an eine 6-Tage-Schöpfung zu glauben, zumal die Wissenschaft doch schon längst bewiesen hat, dass die Welt durch eine Evolution entstanden ist! Warum willst Du unbedingt krampfhaft an der wortwörtlichen Bedeutung der Bibel festhalten, wenn es für den Glauben doch völlig ausreichend ist, anzunehmen, dass die Bibel von Menschen geschrieben wurde, die sich einfach nur Gedanken über Gott gemacht haben?“

S: „Was in der Vergangenheit geschah, kann man grundsätzlich nicht wissen, sondern nur glauben. Wenn die Evolutionstheorie heute als ‚bewiesen‘ betrachtet wird, ist sie im Grunde auch schon zu einem Religionsersatz verkommen, denn ein seriöser Wissenschaftler würde das nie behaupten. Der österreichische Philosoph Karl Popper sagte mal: ‚Sollte auch einer einst die vollendete Wahrheit finden, so wüsste er es doch nicht. Es ist alles durchsetzt von Vermutung.‘ Früher habe ich auch immer geglaubt, dass Gott die Welt durch Evolution geschaffen hätte, aber solche Zugeständnisse an die moderne Wissenschaft halte ich heute für überflüssig, nachdem ich mir all der Erkenntnislücken in der Evolutionslehre bewusst geworden bin.“

A: „Die Lücken schließen sich aber nach und nach mit jedem neuen Fossil, das gefunden wird. Und wenn man nicht wie du krampfhaft an einer wörtlichen Bedeutung des biblischen Schöpfungsberichts festhalten will, kann man ihn durchaus als eine – für die damalige Zeit – geniale Beschreibung zur Erdentstehung betrachten. Man muss berücksichtigen, dass der Schreiber seine Vorstellung über den Ursprung der Welt mit den damals begrenzten, primitiven Mitteln, die ihm zur Verfügung standen, beschrieben hat. Andere Völker haben weitaus absurdere Theorien über die Erdentstehung erfunden. Verglichen mit diesen, ist die Bibel noch am nächsten an der bis heute erkannten Wahrheit.“

S: „Ich halte nicht ‚krampfhaft‘ an einer wortwörtlichen Bedeutung fest, sondern ich sage lediglich, dass ich Gott auch eine Erschaffung an buchstäblich sechs Tagen zutrauen würde und dies nicht im Widerspruch zur Naturwissenschaft sehe, da wir das Vergangene grundsätzlich nicht beweisen können.“

A: „Hältst du es also für möglich, dass Gott die versteinerten Dinosaurierknochen absichtlich in den jeweiligen Erdschichten platziert hat, um später die ungläubigen Wissenschaftler hinters Licht zu führen?“

S: „Werde nicht albern.“

A: „Ach nein, albern ist doch vielmehr dieser lächerliche Glaube an eine 6-Tage-Schöpfung, die erst vor 6000 Jahren stattgefunden haben soll! Wann sollen denn deiner Meinung nach die Dinosaurier gelebt haben?! Und wie erklärst du dir, dass die Knochen schon längst versteinert und schon viele Millionen Jahre alt sind?“

S: „Ich bin kein Wissenschaftler, aber ich habe mal gehört, dass Versteinerungen schon innerhalb von wenigen Jahren geschehen können. Damit ein Lebewesen zum Fossil werden kann, muss es innerhalb kürzester Zeit unter Luftabschluss kommen, da es andernfalls verfault. Nach Vulkanausbrüchen werden häufig ganze Wälder mit zahlreichen Tieren in einem Augenblick durch einen pyroklastischen Strom luftdicht begraben. Durch den Kontakt mit dem mineralischen Sediment nimmt der Kadaver im Laufe der Jahre kristalline Struktur an wie das Umgebungsmaterial und wird zum Fossil.“

A: „Ja, aber das geschieht nicht innerhalb von Jahren, sondern von Jahrmillionen! Man kann an Hand der vielen Erdschichten wunderbar erkennen, wie sich durch Erosionen und Ablagerungen über zig Millionen Jahre die Erdschichten gebildet haben. Und durch Hebungen und Senkungen in der Erdkruste sind allmählich die Gebirge entstanden. Das kannst du in jedem Schulbuch nachlesen.“

S: „Das hat man von dem Grand Canyon auch immer behauptet. Aber nach dem Ausbruch des St. Helens im Jahre 1980 sind genau die gleichen Formationen innerhalb von drei Tagen 20 Meter hoch entstanden, inkl. Versteinerten Wäldern etc.“

A: „Willst Du jetzt behaupten, dass die Gebirge alle durch Vulkanausbrüche entstanden sind?“

S: „Nein. Aber ich glaube, dass es vor viertausend Jahren eine gewaltige Katastrophe auf der Erde gegeben hat, die gewaltige Umwälzungen auf der Erde verursachte. Die Bibel sagt, dass Gott bei der Sintflut ‚alle Quellen der großen Tiefe‘ aufbrechen ließ (1.Mo.7:11). Um die ganze Erde mit Wasser zu bedecken, könnten gewaltige, tektonische Risse und Erdrutsche einen Megatsunami ausgelöst haben. Das würde z.B. erklären, warum man in den Anden auf 4000 Meter Höhe Korallenriffe entdeckt hat oder versteinerte Wal-Kadaver in der Atacama-Wüste. Der Grand Canyon ist wahrscheinlich durch eine Superflut entstanden, als mehrere Seen auf einmal durch eine tektonische Hebung verlandeten und ihr Wasser durch den Canyon ableiteten.“

A: „Das ist reine Spekulation, die allen geowissenschaftlichen Studien widerspricht und nur dem Zwecke dient, den Mythos einer globalen Sintflut mit den erdgeschichtlichen Befunden in Einklang zu bringen! Außerdem: Wenn Noah von allen Tieren in seine Arche nehmen sollte, dann hätte er doch auch die Dinosaurier mitnehmen müssen, z.B. auch den Tyrannosaurus rex oder den Argentinosaurus, der über 30 Meter lang war und über 60 Tonnen wog.“

S: „Die Bibel berichtet davon, dass Gott auch ‚Ungeheuer‘ geschaffen hat (1.Mo.1:21), die sich wegen ihrer kolossalen Größe wahrscheinlich eher im Meer oder in Sümpfen aufgehalten haben, denn sonst wäre ihr Kreislauf unter der enormen Belastung wohl kollabiert. Die meisten von ihnen sind vielleicht schon vor der Sintflut ausgestorben oder konnten als Meerestiere überleben. Scheinbar haben aber auch nach der Sintflut noch Saurier auf der Erde gelebt, denn die Bibel beschreibt im Buche Hiob zwei gigantische Tiere, die es heute nicht mehr gibt, nämlich den Behemoth (wahrscheinlich ein Iguanodon) und den Leviathan (vielleicht ein Parasaurolophus).”

A: „Das ist doch völliger Schwachsinn! Die Dinosaurier sind vor 65 Millionen Jahren ausgestorben!“

S: „Dann erkläre mir mal, wie es sein kann, dass man in einem Flussbett in Texas und auch an vielen anderen Orten Fußspuren von Menschen neben Spuren von Sauropoden gefunden hat, was doch eigentlich gar nicht sein dürfte. Und dann fand man vor kurzem bei einem Tyrannosaurus Rex elastisches Gewebe mit zellulären Strukturen, die doch eigentlich längst versteinert sein müssten. Und überhaupt stellt sich die Frage, woher die Menschen der Bibel ein Wesen kannten, dass man als ‚Drachen‘ bezeichnet hat und dass auf sämtlichen Abbildungen genauso aussieht wie ein Dinosaurier!“

A: „Wahrscheinlich weil sie schon damals versteinerte Skelette gefunden haben, – oder was weiß ich! Außerdem: Wenn die Bibel von Drachen spricht, dann ist das nur ein Plagiat, denn schon die Sumerer schrieben vom Sternbild des Drachen. Auch die Sintflut oder die Hölle sind Ideen, die von den Babyloniern aus dem Gilgamesch-Epos abgeschrieben wurden.“

S: „Wer hier von wem abgeschrieben hat, lässt sich heute nicht mehr überprüfen. Und selbst wenn es Ähnlichkeiten gab aus alten Erzählungen anderer Völker, so ist das für mich kein Beweis einer Fälschung oder eines Plagiats, sondern im Gegenteil ein Beweis für die Zuverlässigkeit der biblischen Überlieferung, dass nämlich auch andere Völker das Gleiche bestätigt haben.
Ich kann mir sogar vorstellen, dass es auch durchaus eine Offenbarung Gottes in anderen Völkern und Kulturen gab, sonst hätten ja auch die drei Magier nichts von dem Messias wissen können.“

A: „Wobei wir jetzt wieder beim Ausgangsthema zurückgekehrt wären, nämlich der Überlieferung. Da würde mich jetzt aber mal EINES wirklich interessieren: Wenn man mal absieht von all diesen phantastischen Berichten über ein Meer, das sich in der Mitte teilte, einer brotähnlichen Speise, die wie Tau auf die Erde fiel oder einer Sonne, die sich einen Tag lang angeblich nicht vom Fleck rührte – warum glaubst Du eigentlich, dass die Bibel überhaupt Gottes Wort sei, zumal sie doch voll ist von Widersprüchen und Absurditäten?“

S: „Widersprüche lösen sich für denjenigen, der an das Wort Gottes glaubt, schnell in Luft auf, indem man eine plausible und nachvollziehbare Erklärung findet. Andersherum wird demjenigen, der partout nicht an die Bibel glauben will, selbst das plausibelste Argument nicht einleuchten, weil es ihn dazu zwingen würde, seinen liebgewonnenen Standpunkt aufzugeben.“

A: „Hier bin ich ausnahmsweise mal mit dir einer Meinung, wenn auch unter umgekehrtem Vorzeichen. Mir ist schon lange bewusst, dass ich dir deinen Glauben nicht nehmen kann, egal was ich sage. Wenn du mir hingegen auch nur einen einzigen wirklichen Beweis liefern würdest, warum ich an die Bibel glauben müsste, wäre ich durchaus offen.“

S: „Das wollen wir doch mal sehen! Wie wäre es z. B. mit Jesaja 53.“

A: „Wieso? Was steht denn da?“

S: „Dort beschreibt der Prophet, dass der kommende Messias ein Mensch sein würde, der von seinem Volk verachtet und geschlagen werden würde und am Ende von ihnen hingerichtet werden wird. All das hat sich bis ins Detail genauso erfüllt in JESUS CHRISTUS, obwohl dieser erst über 500 Jahre später gekommen ist. Wie erklärst Du Dir das? Und das ist auch nur eine von insgesamt etwa 360 Prophezeiungen der Bibel, die sich auf das erste Kommen des Sohnes Gottes auf Erden erfüllt haben!“

A: „Es könnte sich hierbei um eine sog. ‚sich selbst erfüllende Prophezeiung‘ handeln. Jesus glaubte daran, dass er der verheißene Messias sein würde und daher tat er automatisch alles, was über den Messias vorhergesagt wurde, damit er diese Rolle auch glaubwürdig erfüllen kann.“

S: „Du behauptest, Er hätte es absichtlich darauf angelegt, das man Ihn hinrichten solle, damit sich die Schrift erfüllen kann? Wer würde sich schon freiwillig als Unschuldiger quälen und anpfahlen lassen!? Der HErr Jesus bat den Vater sogar noch, dass – wenn es irgend möglich wäre – der Kelch doch an Ihm vorübergehen möge. Außerdem wird in Jesaja 53:12 sogar vorhergesagt, dass der reicher Jude Josef von Arimathia sich nach Seinem Tod dazu entschließen würde, den Leichnam in sein eigenes Grab zu legen: ‚Bei einem Reichen ist er gewesen in Seinem Tode‘. Wie hätte Jesus auf all dies Einfluss nehmen können?“

A: „Ob es alles wirklich so gewesen ist, daran wird sich doch nach 40 Jahren niemand mehr wirklich erinnern können, denn so lange hat es gedauert, bis das Markusevangelium als erstes darüber berichtete. Johannes hat sein Evangelium sogar erst 70 Jahre nach der Kreuzigung geschrieben. Wie erklärst du dir das, dass die Zeitzeugen Jesu es nicht für nötig hielten, ihre Berichte zeitnah zu verfassen? – falls diese überhaupt von ihnen selber stammen und nicht Fälschungen sind.“

S: „Die ersten Jünger rechneten noch zu ihren Lebzeiten mit der Wiederkunft des HErrn Jesus und sagten sich deshalb, dass es sich nicht mehr lohnen würde, überhaupt noch irgendetwas aufzuschreiben. Für wen denn auch, wo doch das Ende der Welt unmittelbar bevorstand?! Selbst der HErr Jesus wusste nicht, wann der Vater Ihn wieder zur Erde zurücksenden würde. Erst als nicht mehr mit einem unmittelbar bevorstehenden Wiederkommen zu rechnen war, schrieben die Jünger die Evangelien auf.“

A: „Das klingt plausibel. Aber genauso gut kann ich mir vorstellen, dass seine Jünger sich nicht mit dem frühen Tod ihres Meisters abfinden wollten und deshalb sich entschieden, eine Story zu erfinden, um ihre Anhänger bei Laune zu halten. Vielleicht ist sogar diese ganze Geschichte von Jesus auch nur ausgedacht und in Wirklichkeit hat es ihn vielleicht nie gegeben.“

S: „Das hätten die Atheisten wohl gerne. Denn dadurch bräuchten sie sich nicht mehr den Kopf zerbrechen, wie es möglich sein konnte, dass sich in JESUS CHRISTUS alle Verheißungen des Alten Testaments erfüllt haben. Deshalb wünschen sich einige dass es Ihn am besten nie gegeben hat, damit man ihnen nicht den Vorwurf machen kann, nicht an Ihn geglaubt zu haben.“

A: „Blödsinn. Im Gegensatz zu dir lasse ich mich jedenfalls nicht von Wunschdenken leiten, sondern prüfe Behauptungen, um sie als wahr oder falsch zu entlarven. Aber ist es nicht sehr merkwürdig, dass Jesus selbst nie etwas Schriftliches zurückgelassen hat? Alle Berühmtheiten der Geschichte haben etwas aufgeschrieben, an dem sie sich von der Nachwelt beurteilen lassen konnten. Und ausgerechnet der ‚Sohn Gottes‘ hat überhaupt keine Aufzeichnungen hinterlassen. Kommt dir das nicht verdächtig vor?“

S: „Jetzt machst Du es Dir aber wirklich zu leicht. Du weißt, dass auch Buddha oder Sokrates nie ein Buch geschrieben haben. Auch Karl der Große oder Dschingis Khan haben keine einzige persönliche Zeile hinterlassen. Wenn Du aber behauptest, Du würdest die Dinge prüfen, dann nimm Dir doch mal vor, die ganzen Prophezeiungen der Bibel zu überprüfen, ob sie sich schon erfüllt haben, und Du wirst merken, dass das kein Zufall mehr sein kann. Der Informatikprofessor Werner Gitt hat sich mal die Mühe gemacht, alle Prophezeiungen des Alten Testaments zu zählen, die sich schon erfüllt haben und kam dabei auf eine Zahl von 3268. Und es werden immer mehr, denn die Bibel berichtet auch über ganz aktuelle Ereignisse, die sich jetzt gerade erfüllen, z.B. über den IS-Staat als wiedererstandenes Assyrer-Reich.“

A: „Immer lässt sich alles irgendwie mit irgendwas aus der Vergangenheit in Verbindung bringen, und alle zehn Jahre werden die Ereignisse neu gedeutet.“

S: „Eine der beeindruckendsten Erfüllungen ist die Gründung des Staates Israel, mit der über Jahrhunderte niemand mehr gerechnet hat, die aber im Alten Testament immer wieder angekündigt wurde, z.B. in Hosea 3:4. Dort heißt es, dass die Nachkommen Israels eine sehr lange Zeit ohne Königtum und Schlachtopfer bleiben werden, bis sie am Ende der Tage wieder zu Gott umkehren.“

A: „Diese sog. ‚Prophezeiung‘ bezieht sich doch auf die babylonische Gefangenschaft.“

S: „Nein, Israel ging ja nicht nach Babylon, sondern nach Assyrien in Gefangenschaft. Allerdings wurde auch die Eroberung und Gefangenschaft des jüdischen Königreichs durch Babylon immer wieder angekündigt durch die Propheten Jesaja und Jeremia, was wiederum ein Beweis für die Zuverlässigkeit der Bibel ist.“

A: „Die moderne Theologie geht heute davon aus, dass diese Prophezeiungen erst nach dem Exil aufgeschrieben und den älteren Propheten erst nachträglich angedichtet wurden, um sich eine historische Identität und Rechtfertigung zuzulegen. Es gibt hierfür auch einen theologischen Begriff, nämlich ein ‚Vaticinium ex eventu‘.“

S: „Das kann man natürlich immer behaupten, wenn man der Bibel nicht glauben möchte. Aber es gibt Prophezeiungen, die nachweislich schon Jahrhunderte vor ihrer Erfüllung aufgeschrieben wurden.“

A: „Nenne mir eine!“

S: „Z.B. in Daniel 9:26. Dort heißt es, dass der Messias 69 Jahrwochen (= 483 Jahre) nach Ankündigung des Tempelwiederaufbaus hingerichtet werden wird. Außerdem würde der ‚Fürst des kommenden Weltreichs‘ die Stadt Jerusalem anschließend zerstören. Kein ernstzunehmender Theologe hat je behauptet, dass das Buch Daniel erst Jahrzehnte n. Chr. geschrieben wurde. Dennoch berichtet dieser Vers von zwei Ereignissen, die sich erst in der Zeit nach Christi Geburt erfüllt haben.“

A: „Ich gebe zu, dass diese Feststellung sehr erstaunlich ist. Ich werde noch mal einen Fakten-Check machen, um diese Behauptung zu überprüfen.
Möglicherweise hat Daniel hier nur eine Prognose abgegeben über eine relativ wahrscheinliche Geschichtsentwicklung.
Und hast du sonst noch eine erfüllte Prophetie auf Lager?“

S: „Ja klar! Jesus Christus sagt, dass das Evangelium eines Tages auf der ganzen Erde verkündigt werden wird. Wenn dies nur eine Prognose gewesen wäre, wie  wahrscheinlich wäre es wohl, dass sich die Botschaft eines damals kaum bekannten Wunderheilers irgendwann tatsächlich auf der ganzen Welt verbreiten würde?!“

A: „Auch hier kann es sich um eine Ironie des Schicksals handeln oder um eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Soweit ich informiert bin, gibt es allerdings auch Prophezeiungen, die sich nicht erfüllt haben, z.B. die vorhergesagte, angeblich endgültige Zerstörung der Stadt Tyrus, die ja bis auf den heutigen Tag existiert.“

 S: „Die Weltgeschichte ist aber auch noch nicht zu Ende. Ich gehe davon aus, dass sich diese Vorhersage des Propheten Hesekiel noch erfüllen wird.“

A: „Cleverer Schachzug! Aber die Bibel kündigt eine Zerstörung von Tyrus durch Nebukadnezar an. Dieser ist aber schon vor 2500 Jahren gestorben.“

S: „Nebukadnezar hat die Stadt ja auch tatsächlich belagert und einen Wall gegen sie aufgeschüttet, so wie es in Hes.26:7-8 steht. Richtig erobert hat sie schließlich allerdings erst Alexander der Große, dem es gelang, auch auf die Insel zu gelangen. Aber die endgültige Vernichtung von Tyrus steht offensichtlich noch aus. Übrigens fällt mir auf, dass Du in deiner Argumentationsweise gerade die Richtung gewechselt hast und Dir dadurch selber widersprichst: entweder Du gehst von einer nachträglichen Fälschung der Prophetie aus oder Du argumentierst mit einer Nichterfüllung der Prophetie. Beides jedoch geht nicht, denn sonst bist Du willkürlich und unaufrichtig.“

A: „Mal halblang! Ich sehe da überhaupt keinen Widerspruch: Es könnte doch sein, dass die Schreiber sogar beim Fälschen noch gepfuscht haben, indem sie die geschichtlichen Details zwar theoretisch hätten wissen können, weil sie schon geschehen waren, aber dennoch oberflächlich waren, indem sie nicht richtig recherchiert haben, sondern sich auf schlechtes Hörensagen verließen.“

 S: „Also, bei so viel Skepsis und Argwohn frage ich mich, ob Du manchmal eigentlich auch mal an Deinen eigenen Zweifeln zweifelst. Wenn Du so misstrauisch bist in Bezug auf die Schreiber der Bibel, dann wundert es mich eigentlich, dass Du so bereitwillig und gutgläubig die bibelkritischen Theorien der modernen Theologie annimmst. Wie wäre es, wenn Du auch mal Deine eigenen Motive auf den Prüfstand stellst und Dich mal fragst, warum Du so voreingenommen bist gegen das Wort Gottes.“

A: „Ganz einfach: weil ich überall in der Bibel von Ereignissen lese, die aus meiner Sicht völlig unglaubwürdig sind. Deshalb ist sie für mich auch nicht das ‚Wort Gottes‘, sondern Menschenwort.“

S: „Ich glaube Dir nicht, wenn Du behauptest, in der Bibel zu lesen. In Wirklichkeit hast Du immer nur ÜBER die Bibel gelesen und sie dann als Nachschlagewerk benutzt, um Dich von DEM zu überzeugen, von dem Du ohnehin schon überzeugt bist bzw. überzeugt sein wolltest. Als ich das erste Mal in der Bibel gelesen habe, tat ich dies mit einem offenen Herzen und ich suchte nicht nach irgendwelchen Beweisen, die mich in meiner vorgefassten Meinung unterstützen sollten. Gott sah meine Aufrichtigkeit und schenkte mir den Glauben an Sein Wort.“

A: „Wozu musste er dir noch Glauben schenken, wenn du doch ohnehin schon bereit warst zu glauben?! Gilt diese Voreingenommenheit, von der du sprichst, nicht auch und gerade bei dir und anderen Christen?“

S: „Offen sein ist nicht dasselbe wie bereit sein. Stell Dir vor, Du findest eine große Muschel am Strand und hältst sie an Dein Ohr, weil Du schon mal gehört hast, dass andere behaupteten, sie würden das Rauschen des Meeres darin hören. Du könntest eine Doktorarbeit schreiben über Muscheln; aber Du würdest dennoch nie das Rauschen des Meeres hören, wenn Du sie nicht an Dein Ohr hältst. Und genauso ist es auch mit der Bibel: erst durch das Lesen mit offenem Herzen kann man erkennen, dass sie Gottes Wort ist.“

A: „Viele Menschen haben schon in der Bibel gelesen und sind dabei zu einem ganz anderen Ergebnis gekommen.“

S: „Sicher. Der HErr Jesus beschreibt den Empfang der göttlichen Botschaft mit vier verschiedenen Herzensböden, von welcher nur einer wirklich offen und empfänglich war, so dass gute Frucht aus ihm entstehen konnte. Eigentlich braucht jeder Mensch die Worte Gottes, denn sie geben ihm eine unverzichtbare Orientierung in seinem Leben. Aber der Mensch lässt sich vom Teufel immer wieder bereitwillig ablenken und verführen, um nicht das Licht der Wahrheit zu erkennen. Stattdessen unterstellt man der Bibel, sie sei bloß eine plumpe Fälschung von ein paar machthungrigen Klerikern. Mir selbst fehlt hierfür einfach schlicht die Phantasie, mir vorstellen zu können, dass hier ein oder mehrere Romanschreiber sich einen so genialen Epos ausgedacht haben, der so klug durchdachte Erklärungen liefert auf so unterschiedliche Fragen der Menschheit. Denn so viel Fantasie und Genie traue ich ehrlich gesagt keinem Menschen zu. Und ich bin in dieser Einschätzung auch nicht der einzige.“

A: „Der Erfolg der Bibel ist in der Tat bemerkenswert und nicht zu leugnen.“

S: „Ja, – selbst wenn jemand (noch) nicht an Gott glaubt, muss er einräumen, dass die Worte der Bibel die Menschen über Jahrhunderte erbaut und getröstet haben. Man hat den gläubigen Gefangenen im sowjetischen Gulag die Bibeln weggenommen, aber sie haben sich über Jahrzehnte in der Dunkelheit gegenseitig auswendig gelernte Bibelpassagen zugesprochen und konnten dadurch die grausamen Haftbedingungen ertragen ohne irre zu werden. Welch ein anderes Buch hätte sowas vermocht! Hättest Du etwa die Weisheit besessen, ein ähnlich gutes Buch zu schreiben?“

A: „Ohne Frage: Religionen haben auch für mich ihre Berechtigung. Religionen sind Ausdrucksformen des menschlichen Bedürfnisses nach Transzendenz, d.h. des Wunsches, über sich hinaus zu wachsen, mehr zu sein als man ist. Aber in unserem innersten Wesen sind wir Menschen alle gleich. Weise ist man, wenn man sich selbst im anderen erkennt.

Die Juden z.B. wurden schon immer unterdrückt und gedemütigt. Deshalb haben auch sie dann, als es ihnen möglich wurde, andere Völker unterdrückt und gedemütigt. Aber nicht mehr als alle anderen Menschen auch. Gefühle von Rache und Ohnmacht können dann – wenn ihnen kein Ventil zur Entlastung bleibt – umgewandelt werden in religiöse Phantasien: dann wird es plötzlich ein göttliches Wesen sein, dass am Ende alle Ungerechtigkeit sühnt, indem es stellvertretend Rache an den Feinden übt. Dies gibt der eigenen Seele Auftrieb und Zuversicht, um weiter leben zu können. So einfach ist das. Deshalb ist die Bibel durchaus ein raffiniertes Buch so wie der Koran oder die Bhagavad Gita, und über alle Jahrhunderte hinweg bewährt. Sie ist ein Erbe der Menschheit – keine Frage!“

S: „Sie ist weit mehr als das. Nehmen wir mal z.B. irgendeinen Vers aus der Bibel, z.B. Römer 15:1, dort heißt es: ‚Wir nun, die Starken, sind schuldig, die Schwachheiten der Schwachen zu tragen, und nicht uns selbst zu gefallen.‘ Solche Sätze findest Du in keinem Buch der Welt! Die Bibel gibt dem Menschen nicht nur Halt, sondern auch klare Handlungsanweisungen, damit sie sich so zueinander verhalten sollen, wie sich Gott uns gegenüber verhält. Und keine andere Religion gibt den Schwachen einen Vorzug; bei dem Gott der Bibel hingegen ist dies Programm: Die Letzten werden die Ersten sein und die Ersten werden die Letzten sein. Das ist göttliche Weisheit.“

A: „Es gibt viele andere gute Bücher, die noch viel mehr ins Detail gehen. Gerade im Bereich der Ethik denken die Experten heute viel differenzierter als es im Altertum noch üblich war.“

S: „Des vielen Büchermachens ist kein Ende, aber kaum ein Buch hat die Welt so sehr verändert wie die Bibel, und auch das persönliche Leben. Ich war z.B. früher völlig anders als heute, aber Gott hat mich durch die Begegnung mit Seinem Wort gezügelt und gezähmt. So war ich z.B. in meiner Jugend an unzähligen Prügeleien beteiligt, die meistens dann vor Gericht endeten. Mit 16 wurde ich angeklagt wegen Diebstahl und Hehlerei. Ein Jahr zuvor hatte ich fünf Hunde erschlagen und auf meine Schwester geschossen. Und ich weiß nicht, was noch aus mir geworden wäre, wenn ich nicht Jesus Christus kennengelernt hätte.“

A: „Das ist doch ein altes Klischee: Nur durch die Gottesfurcht hält sich der Mensch angeblich vom Bösen fern. Und jetzt, wo sich die Menschen von Gott verabschiedet haben, fehlt ihnen das, was sie früher abhielt, ihren anarchischen Neigungen zu folgen. Der Dichter Fjodor Dostojewski hatte einstmals behauptet, ohne den Glauben an Gott gibt es keine Moral, denn der Mensch braucht einen Grund, sich rechtschaffen zu verhalten, und sei es auch nur den, dass er Gottes Bestrafung fürchtet. Wenn er
aber versucht, sich nur von Vernunftgründen leiten zu lassen, dann könne es passieren, dass er es für sinnvoll erachtet, ein in seinen Augen unwertes Leben zu vernichten, so wie es der Student Raskolnikow an der alten Pfandleiherin tat im Roman „Schuld und Sühne“(1866). Pure Vernuft darf niemals siegen – aber deshalb an einen Gott glauben zu müssen, wäre doch etwas erbärmlich.“

S: „Auch ungläubige Menschen sind selbstverständlich zu moralischem Handeln fähig. Aber bei einem Ungläubigen dreht sich dennoch alles mehr oder weniger nur um sich selbst. Selbst wenn er Gutes tut, hofft er insgeheim darauf, von Menschen Dank und Ehre zu erlangen. Ein Christ hingegen lernt, dass das eigentlich wertvolle Lob nicht von Mensch, sondern von Gott kommen soll und wird. Durch das Fehlen eines göttlichen Gegenübers erfährt ein Ungläubiger weder Orientierung noch Geborgenheit, sondern er lebt in einer elendigen SELBSTBEZOGENHEIT und EINSAMKEIT.
Ein Christ ist nie einsam und allein, weil er Gott immer an seiner Seite weiß und im Bewusstsein hat.“

A: „Wenn die Gläubigen sich wirklich immer so geborgen fühlen würden, dann frage ich mich, warum so viele von ihnen weinen im Gebet. Eigentlich müssten sie doch glaubensstark triumphieren und alle inneren Zweifel mit einem Schlag wegpusten, wo sie sich doch angeblich immer Gottes Beistand gewiss sein können. Die Praxis sieht aber immer wieder erschreckend anders aus. Der amerikanische Dichter Truman Capote hat es mal so formuliert: ‚Die meisten Tränen werden nicht über nicht-erhörte Gebete geweint, sondern über erhörte‘.“

S: „Gottes Kinder sind oftmals nicht immer ein solches Vorbild, wie sie es eigentlich sein sollten. Aber Du musst auch mal eins sehen: In der Gotteserfahrung geht es nicht unbedingt nur um emotionale Hilfe, sondern es geht um den Sinn des Leidens. Ein ungläubiger Mensch kann nur solange glücklich sein, solange er nicht leidet, denn für ihn ist das Leid sinnlos. Der gläubiger Mensch hingegen kann auch im Leid Glück empfinden, weil er darin einen Sinn sieht, nämlich ein Überwinder zu werden.“

A: „Das erinnert mich an ein Zitat aus einem anderen Buch von Aldous Huxley, aus „Schöne Neue Welt: ‚Ich will Gott, ich will Poesie, ich will wirkliche Gefahren und Freiheit und Tugend. Ich will Sünde!‘“ Ich kann das gut nachvollziehen, dass es viel spannender ist, wenn man ein Gegenüber im Leben hat, denn es macht ja auch kein Spaß, alleine ins Kino zu gehen. Aber Gott ist doch wie ein Tamagotschi, eine Imagination, – ja, eine Illusion. Für einen intellektuell geprägten Menschen wäre es eine Zumutung, wenn er sich auf die Phantasiewelt von Kleinkindern herab begeben müsste, um wie im Kasperletheater ständig den Teufel zu verdreschen. Auch diese ganze Gefühlsduselei, die mit dem fragwürdigen Begriff über den angeblichen ‚Sinn des Lebens‘ oder dem ‚Sinn des Leidens‘ auch noch philosophisch verbrämt wird! Ich brauche diesen ganzen Seelenfurz nicht!“

S: „Jetzt kommst Du aber gerade selber mit einem sehr typischen Klischee und Schwarz-Weiß-Denken: der Gläubige ist in der Regel nicht intellektuell geprägt, sondern suhlt sich larmoyant im eigenen Leid, während der Atheist immer einen kühlen Kopf behält und souverän seine Gefühle unter Kontrolle behält. Emotionalität kann natürlich nur auf den religiösen Menschen zutreffen, da der ‚intellektuell geprägte Mensch‘ zufällig auch über eine außerordentliche Nüchternheit verfügt die ihm zu keinem Zeitpunkt je verlässt. Ich nehme an, dass Du Dich natürlich auch zu solchen fehlerlosen Menschen zählst, oder diesen Eindruck zumindest suggerieren möchtest. Ich muss jedoch zugeben, dass Christen im Schnitt wahrscheinlich tatsächlich eher zur Weichlichkeit neigen als vergleichsweise Atheisten. Dafür haben sie aber möglicherweise auch mehr Mitgefühl und Sensibilität.“

A: „Du hast aber vorhin doch selbst gesagt, dass nur die Einfältigen und die Kinder das Reich Gottes betreten werden, also warum verteidigst du dich so sehr? Ich habe auch nicht behauptet, dass ein rationeller Mensch immer auch seine Gefühle unter Kontrolle hat. Und du wirst staunen: ich sehe auch durchaus positive Wirkungen des Glaubens auf die menschliche Seele, allerdings ähnlich wie es Psychopharmaka oder Drogen auf das Bewusstsein ausüben. Vielleicht gibt es ja sogar wirklich einen Gott, aber ich glaube nicht, dass wir dann wirklich etwas über ihn wissen können. Und darin sehe ich ja gerade die Vermessenheit der Bibel, dass sie ein Bild von Gott entwirft, von sehr menschlichen Charakterzügen. Wenn es einen Gott gibt, dann bleibt uns sein Wille ein Geheimnis. So wie der alte Goethe schon damals den Faust antworten lässt auf die ‚Gretchenfrage‘, ob er an Gott glaube: ‚Wer darf sagen: ich glaub an Gott? … Wer darf ihn nennen und wer bekennen: Ich glaub‘ ihm?‘.“

S: „Keine falsche Bescheidenheit. Gott selbst will ja, dass wir an Ihn und Sein Wort glauben sollen. Und wenn die Bibel Gott teilweise mit menschlichen Charakterzügen darstellt, dann nicht deshalb, weil die Autoren sich einen solchen Gott gewünscht haben, sondern weil Gott uns nach Seinem Wesen geschaffen hat, damit wir durch die menschlichen Tugenden eine Vorstellung vom Wesen Gottes haben können. Ein Agnostiker gibt sich zwar immer ganz bescheiden durch sein Bekenntnis zur Unwissenheit, aber in Wirklichkeit ist die Überzeugung, dass man von Gott nichts wissen kann, ja selber auch eine Art ‚Wissen‘, das einem Glaubensbekenntnis verblüffend ähnelt. Der einzige Unterschied zwischen uns besteht nicht darin, dass Du nicht glauben kannst, sondern darin, dass Du nicht glauben willst, aus was für einen Grund auch immer! “

A: „Dass wir Gott nicht beweisen können, sollte eigentlich seit Immanuel Kant unstrittig sein. Und es hat auch wirklich nichts mit Bescheidenheit zu tun, wenn ich die Feststellung treffe, dass uns Gott und sein Wille ein Geheimnis bleiben muss und dass wir ihn nur durch den Glauben erfahren können oder auch nicht. Ich selbst habe kein Problem damit, dass ich die Frage nach Gottes Existenz nicht beantworten kann, denn gerade der Umstand, dass diese Frage für mich offen bleiben muss, gibt meinem Leben eine gewisse Spannung. Ich möchte nicht in einer gänzlich entzauberten Welt leben, in welcher es keine Geheimnisse mehr gibt. Mich erinnert das an ein Zitat aus dem Satirebuch ‚Per Anhalter durch die Galaxis‘ von Douglas Adams, wo der Sprecher der Philosophengewerkschaft sagt: ‚Wir fordern keine feststehenden Tatsachen, was wir fordern, ist das totale Fehlen feststehender Tatsachen… Ich meine, was haben wir davon, dass wir uns halbe Nächte mit der Frage um die Ohren schlagen, ob’s nun einen Gott gibt oder nicht, wenn diese Maschine euch am nächsten Morgen einfach seine verdammte Telefonnummer ausspuckt?‘.“

S: „Ich kann darüber nicht lachen. Die Bibel sagt, dass die Menschen am Ende ohne Ausrede vor Gott stehen werden, weil sie Ihn hätten erkennen können, durch die Natur und durch Sein Wort. Wem viel gegeben ist, von dem wird Gott eines Tages auch viel zurückverlangen. Der Glaube ist ein Geschenk Gottes, weshalb der Mensch auch nicht für seinen Unglauben bestraft werden wird, sondern für seine sündigen Taten und auch für seine Tatenlosigkeiten, also seine Unterlassungssünden.“{jcomments on}

 

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